Erbsenpistole Sekiden SAP.50 Automatic - 60er-70er Jahre - Spielzeug-Pistole Made in Japan Sammler-Informationen   
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Erbsenpistole Sekiden SAP.50; 1960er - 1970er Jahre




Großes Bild: Erbsenpistole Sekiden SAP.50; 1960er - 1970er Jahre
Abb. 1 - Erbsenpistole Sekiden SAP.50 Automatic (Für eine größere Ansicht auf das Bild klicken)



Wer kennt sie nicht, die berühmt-berüchtigte Erbsenpistole Sekiden SAP.50 Automatic in stahlblau-metallic? Diese ließ einen nicht nur zum König des Sandkastens oder gar des ganzen Spielplatzes werden, sondern wahlweise auch zum einsamen Jäger in den Dschungel-Weiten der Büsche auf dem nächsten Abrissgelände (und nein, man konnte damit keine Vögel schießen, höchstens eine Fliege! Und wer es trotzdem versuchte, hatte Daktari einfach nicht verstanden...), zum Räuber oder Polizisten im Gewirr der Ruhrgebiets-Hinterhöfe oder zu Cowboy und Indianer, die sich gegenseitig versteckt hinter den Bäumen im Park auflauerten, nur um sich nach wilden Gefechten in bester Karl-May-Manier anschließend zu verbrüdern und sich für den nächsten Tag wieder zum Spielen zu verabreden - ohne Mobiltelefon, sondern dadurch, dass man anklingelte oder einfach im Hof nach oben schrie, ob der oder der runterkommt.
Die besonders Privilegierten besaßen gar die Luxusversion aus dem Spielzeuggeschäft (und nicht die einfache vom Kiosk) mit schwarzem, gekrümmtem Zusatzmagazin

Es gibt diese Spielzeug-Pistolen 'Made in Japan' auch in schwarz - diese scheinen aber später, ca. gegen Ende der 1970er Jahre bis in die 80er Jahre herausgekommen zu sein (und nicht, wie bei manchen Auktionsangeboten angegeben, schon weit früher) - es könnte allerdings möglich sei, dass die blauen Versionen speziell für den Export nach Europas bzw. Deutschland hergestellt wurden; Leider gibt es dazu keine wirklich verbindlichen bzw. verifizierbaren Informationen. Aus der eigenen Kindheit ist dem Autor jedenfalls lediglich die blaue Version mit holzfarbenen Griffschalen bekannt. Angeblich gibt es auch eine durchgehend blaue Version, also auch mit blauen Griffschalen, ein solches Exemplar konnte allerdings nicht gefunden werden.

Manchmal kann man für einen Euro auf dem Flohmarkt eine Menge Kindheitserinnerungen kaufen, längst vergrabene Erinnerungen, die aus einer Zeit stammen, in der alles noch viel einfacher war, in der Brüder noch miteinander gespielt haben, in der Freunde ungeachtet der sozialen oder ethnischen Herkunft einfach nur Freunde waren und in der ein Sommer ewig dauerte...




Hersteller & Informationsbeschaffungsprobleme:
Hersteller: SEKIDEN CHEM. IND. CO., LTD., Japan.
Angeblich leitet sich der Name "Sekiden" nach japanischen Quellen von einem Ortsnamen der Stadt Ōita ab, eine Hafenstadt, die auf der japanischen Insel Kyūshū liegt und zugleich den Verwaltungssitz der Präfektur Ōita darstellt. Dies mag stimmen, andererseits jedoch ist Sekiden auch ein in Japan nicht ganz ungewöhnlicher Nachname. Woher die Bezeichnung tatsächlich stammt kann also z.Z. fraglich sein.
Andere Quellen geben als Standort des Herstellers Osaka an. Tatsächlich gibt es in Osaka auch ein Unternehmen, das unter der Bezeichnung "SEKIDEN Co., Ltd." firmiert, jedoch handelt es sich dabei um einen Hersteller von Elektrokomponenten für die Automobilindustrie, und nicht um einen Spielzeughersteller. Dennoch scheint die Angabe des Herstellerstandortes Osaka zu stimmen.
Es gibt eine Hersteller-Website unter http://www.sekiden-kk.co.jp, die sich jedoch fast nur über Umwege finden lässt, wenn mit Begriffen in japanischen Schriftzeichen gesucht wird wie z.B. "" (was insofern kaum verwunderlich ist, da der HTML-Quelltext der Seite bis auf wenige Ausnahmen und abgesehen vom HTML-Quellcode selbst ausschließlich japanische Schriftzeichen enthält; so lautet der Seitentitel etwa "株式会社セキデン", in der Übersetzung also "Sekiden Co., Ltd." und die Seitenbeschreibung [description] "プラスチック製品の企画・製造・販売、銀玉鉄砲のセキデン", also in etwa "Planung, Herstellung und Vertrieb von Kunststoffprodukten, Sekiden von Silberkugelgewehren", die Keywords, also die speziell zur Auswertung durch Suchmaschinen eingetragenen Suchbegriffe "銀玉鉄砲,ギンダマ,セキデン,せきでん,sekiden,洗濯ばさみ,ピンチ,セキデンピンチ,マジックピンチ,産業資材,農業資材,茶,接ぎ木,おもちゃ,玩具,水てっぽう,水鉄砲,Water gun,TOY,昭和,ガマの油", was laut Google-Übersetzer so viel bedeutet wie "Gintama Gun, Gindama, Sekiden, Sekiden, Sekiden, Waschschere, Pinch, Sekiden Pinch, Magic Pinch, Industriematerialien, landwirtschaftliche Materialien, Tee, Kohäsionen, Spielzeug, Spielzeug, Wasserpistolen, Wasserpistolen, Wasserpistole, SPIELZEUG, Showa, Gama Öl" - was nicht nur auf weitere Produkte verweist, sondern auch darauf, dass Sekiden hier auf eine mögliche Optimierung der Keywords verzichtet; eine Seitenversion in z.B. englischer Sprache, wie sie bei vielen eigentlich nicht-englischsprachigen Seiten vorhanden ist, fehlt offensichtlich). Auf dieser Website, die offensichtlich im Jahre 2009 erstellt wurde und deren letzte Änderung mit 03/2015 angegeben wird, findet sich als Standort "7-111 Yanagida-cho, Kadoma-shi, Osaka 571-0038".
Als Gründungsdatum des Unternehmens findet sich auf besagter Website (übersetzt): "Gründung von Sekidenmachi Chemical Industry Co., Ltd. in Moriguchi City, Präfektur Osaka" sowie "1996 Sekiden Kagaku Kogyo Co., Ltd. und Sekiden Development Trading Co., Ltd. integriert. Gründung von Sekiden Co., Ltd. Verlegung des Hauptsitzes nach Kadoma City, Präfektur Osaka." Daraus ergibt sich, dass das heute hauptsächlich über Suchmaschinen zu findende Unternehmen SEKIDEN Co., Ltd. nicht mit dem Hersteller der hier behandelten Erbsenpistole identisch ist.
Zudem finden sich auf der Website



Technische Datender SAP.50:
Länge:
Breite:
Höhe:
Gewicht:
Geschossenergie: Unbekannt.
Magazin Fassungsvermögen: 50 Schuss.
Material: Kunststoff (welcher genau, ist unbekannt), zwei Schrauben aus Metall.



Funktionsweise:
Die Geschosse verlassen das Spielzeug übrigens gar nicht durch den obenliegenden 'Lauf', sondern durch die darunter liegende, seitlich leicht konisch angedeutete Öffnung (vgl. Abb. 2). Dennoch lässt sich durch reines Deutschießen auf ca. zwei Meter Entfernung eine Streichholzschachtel treffen - die Geschosse müssen also den eigentlichen Lauf nicht in horizontaler Linie, sondern in einem leicht ansteigenden Winkel verlassen.



Bestandteile der SAP.50:
Die Pistole besteht aus zehn Teilen, rechnet man die beiden kleinen Schrauben hinzu, sind es zwölf Teile. Dabei handelt es sich im einzelnen um:

- Die beiden Pistolenhälften links / rechts.
- Die beiden Griffschalen links /rechts.
- Einen Abzugsbügel.
- Eine Spiralfeder bzw. Schrauben- oder Druckfeder (diese schleudert die Kugel heraus).
- Eine Drehfeder bzw. Schenkelfeder (drückt den Abzugsbügel nach vorn).
- Einen kleinen runden Plastikknopf, der vorn in der Spiralfeder sitzt und Kontakt mit der Kugel hat.
- Die (schiebbare) Magazinabdeckung.
- Ein kleines, achsenmäßig versetztes Plastikteil, das an der Magazinabdeckung montiert wird und dessen Übersetzungen mit "Rückschlagventil" wohl deutlich fehlgeschlagen ist. Dieses Teil ist mit einer Spitzzange einsetzbar.
- Zwei kleine Schrauben zur Fixierung der Pistolenhälften.

Unter http://www.sekiden-kk.co.jp/gindamamake.html steht eine bebilderte Kurzanleitung zum Zusammenbau der Sekiden SAP.50 zur Verfügung, dort sind die o.g. Einzelteile gut erkennbar dargestellt.



Modell-Variationen - SAP.50, SAP.55, UM 30 / UM 300 und Ultra 200 - Gemeinsamkeiten und Unterschiede:

SAP.50: Bei der SAP.50 (außerhalb des deutschsprachigen Bereiches auch gern als "Silberkugelpistole bezeichnet", in Japan auch als "Gintama Gun") handelt es sich um das 'Urmodell', das zuerst XXX erschien.

SAP.55: Bei der SAP.55, die wohl erst gegen Ende der Erstproduktionszeit erschienen sein dürfte, sollen lediglich leichte Veränderungen des Abzugsbügels vorgenommen worden sein; da kein Vergleichsmodell vorliegt, kann diese Angabe aber nicht verifiziert werden. Gesichert ist aber, dass die entsprechenden Verkaufsverpackungen den Aufdruck "SAP.55" zeigen.

Ultra 200: Die Ultra 200 stellt nichts anderes als eine normale SAP.50 dar. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass diese SAP.50 u.a. mit einem zusätzlichen Rundmagazin verkauft wurde, das einfach auf die Öffnung unter dem Magazinschieber der Pistole gesteckt wurde und weitere 100 Schuss fasste. Insgesamt standen also 200 Schuss zur Verfügung, woraus sich dann die Bezeichnung Ultra 200 ableitet.

UM 30 bzw. UM 300 (UM = Ultra Magazine): Im Prinzip handelt es sich dabei auch hier um eine einfache SAP.55., die wiederum mit einem Erweiterungsmagazin verkauft wurde - diesmal jedoch nicht mit einem Rund-, sondern einem Kurvenmagazin (ähnlich dem einer Kalaschnikow); dieses Magazin konnte weitere 20 Kugeln fassen, so dass insgesamt 300 Schuss möglich waren, bevor nachgeladen werden musste. Auch hier bezieht sich also die Bezeichnung auf die höchstmögliche Lademenge an Kugeln. Bei den Pistolen selbst gibt es keinerlei technische oder andere Unterschiede, lediglich das mitgelieferte Zubehör unterscheidet sich.



Munition:
Die Munition der SAP.50 bestand aus silbergefärbten Kugeln mit einem Durchmesser von ca. 6,8 mm und einem Gewicht von ca. 1,2 g (in seltenen Fällen scheint die Pistole auch mit gelblichen Gummikugeln angeboten worden zu sein); laut der Hersteller-Website wurden die silbernen Kugeln zusammen mit dem in schwarz oder goldfarben produzierten Vorgängermodell der SAP.50, dem MCA-300 "Magic Colt" 1960 eingeführt.
Die Besonderheit dieser Munition, die auch unter dem Namen "Silver King" mit der Nummer SS-52 angeboten wurde bestand aus dem verwendeten Material, das weder Gummi noch Plastik darstellte; vielmehr handelte es sich um (wahrscheinlich mit Aluminiumpulver vermengte) Diatomeenerde und war deshalb sehr preisgünstig herzustellen. (Bei Diatomeenerde, die auch als Kieselgur bekannt ist, handelt es sich um ein fossiles Mineral, das aus mikroskopisch kleinen Schalen abgestorbener Kieselalgen besteht. Verwendung findet das poröse Kieselgur z.B. auch in der Zuckerindustrie als Filtermasse sowie bei der Wasser-, Bier- und Weinreinigung oder auch als Poliermittel in Zahnpasta. Zudem wird es als völlig ungiftiges und damit sehr umweltfreundliches Insektizid eingesetzt.)
Bei einem Neukauf einer SAP.50 war mindestens ein kleiner Karton mit 50 Schuss enthalten, die im Normalfall noch einmal in ein kleines Plastiktütchen verpackt waren oder nur das Tütchen mit den Kugeln. Auf den Verkaufsverpackungen wies der Hersteller mindestens einmal darauf hin, dass nur die Original-Munition von Sekiden (die heute praktisch kaum mehr zu bekommen ist) zu verwenden sei:
    "BITTE! Für diese Pistole (Gewehr) darf nur die Kugelmunition SS-52 der Firma Sekiden verwendet werden!"

Dies diente nicht nur der Gewinnmaximierung, sondern entsprach auch der Werbestrategie von Sekiden, die Erbsenpistole als besonders harmloses Spielzeug anzupreisen. So findet sich auf einer Verkaufskarte, auf der die Pistole angebracht war und im Laden angeboten wurde, die Aussage: Auch die Kartons, in denen neuere oder besondere Modelle (wie in gold oder silber) verkauft wurden, trugen die gleichen oder ähnliche Hinweise.



Häufigkeit und Verbreitung:
Über die Anzahl der einzelnen produzierten Modelle oder gar die Gesamtanzahl von Produktionsbeginn bis Produktionseinstellung liegen keine Herstellerdaten oder andere Erhebungen zu diesem Thema vor (möglicherweise sind solche japanischen Quellen zu entnehmen), gleichfalls nicht zu Produktvariationen. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die Gesamtproduktionszahl über mehrere Jahrzehnte sicherlich mehrere Millionen, wahrscheinlich im höheren zweistelligen Bereich, betragen dürfte. Dafür spricht auch die internationale Verfügbarkeit der Erbsenpistole. Gesichert ist, dass sie sowohl in Kanada als auch in den USA (dort konnte sie 1965 für XX $ für den Weiterverkauf erworben werden) vertrieben wurde, ebenfalls in Japan selbst, Deutschland, Spanien und wahrscheinlich noch anderen europäischen Ländern.



Sondermodelle & Neuauflage:
Silber, gold, Nauaulflage



Farbkombinationen in Verbindung mit der Oberflächenbeschaffenheit der Griffschalen:
Die hier behandelte Spielzeugpistole ist in verschiedenen Farben, sowohl was das Pistolengehäuse, wie auch die Griffschalen betrifft, erhältlich gewesen. Daraus ergibt sich eine ganze Anzahl verschiedener Gehäuse-/Griffschalenfarben-Kombinationen. Dabei kommen einige Kombinationen offenbar seltener vor als andere. Hinsichtlich der Verbreitung einzelner Kombinationen bezüglich ihrer Anzahl oder ob bestimmte Kombinationen in manchen Ländern häufiger vertreten waren als in anderen, lässt sich aufgrund fehlender Daten keinerlei Aussage treffen, abgesehen von den schon angesprochenen silber- und goldfarbigen Sondermodellen. Gleichwohl kann die Farbgebung bzw. die jeweilige Farbkombination (in Verbindung mit der Oberflächenbeschaffenheit der Griffstücke) gewisse Rückschlüsse auf das Alter der Spielzeugpistole zulassen (vgl. weiter unten). Prinzipiell lassen sich die Griffschalen nicht nur durch die unterschiedliche Farbgebung, sondern auch anhand ihrer Oberflächenbeschaffenheit unterscheide; so gibt es glatte Griffschalen und solche, die eine Art Krokodilleder-Optik aufweisen. Beide Griffschalenarten können dabei einfarbig bunt bzw. metallicfarben oder holzfarben sein, wobei sich die Holzfarben in verschiedene Helligkeitsstufen von 1 bis 4 einteilen lassen (Stufe 1 bzw. S1 = sehr hell, S2 = etwas dunkler als S1, S3 = mittlerer Farbton, S4 = am dunkelsten*).
Bisher konnten folgende Farb-/Oberflächenkombinationen gefunden werden:


Pistolenfarbe
blau
Pistolenfarbe blau


In Kombination mit:

Griffschalenfarbe Holz S1 kroko
Holz S1 kroko

Griffschalenfarbe Holz S2 glatt
Holz S2 glatt

Griffschalenfarbe Holz S3 glatt
Holz S3 glatt
Pistolenfarbe
blau-metallic
Pistolenfarbe blau-metallic


In Kombination mit:

Griffschalenfarbe Holz S2 glatt
Holz S2 glatt
Pistolenfarbe
schwarz



In Kombination mit:

Griffschalenfarbe weiß
Weiß

Griffschalenfarbe Holz S3 glatt
Holz S3 glatt

Griffschalenfarbe Holz S3 kroko
Holz S3 kroko

Griffschalenfarbe Holz S4 kroko
Holz S4 kroko
Pistolenfarbe
silber



In Kombination mit:

Griffschalenfarbe silber
Silber
Pistolenfarbe
gold



In Kombination mit:

Griffschalenfarbe Holz S4 kroko
Holz S4 kroko
Pistolenfarbe
grün**



In Kombination mit:

Griffschalenfarbe orange
Orange glatt

Griffschalenfarbe Holz S1 kroko
Holz S1 kroko

* Diese Einteilung ist als sehr subjektiv zu bezeichnen, da sie sich lediglich an den im Internet auffindbaren Fotos der SAP.50 orientiert. Dabei kann es leicht dazu kommen, dass durch unterschiedliche Belichtung oder Perspektive der Fotos die eigentliche Farbe der Griffschalen anders erscheint. Aufgrund der insgesamt gefundenen Menge an Abbildungen erscheint diese Einteilung dennoch für eine grobe Zuordnung brauchbar zu sein.
** Es ist möglich, dass dieses Modell in zwei verschiedenen Grüntönen (einer davon heller als hier dargestellt) angeboten wurde; aufgrund der nur sehr wenigen zu findenden Fotos lässt sich dies aber nicht genauer bestimmen.


Wie festzustellen ist, weisen die die beiden gold- bzw. silberfarbigen Sondermodelle nur jeweils eine einzige Farbkombination auf bzw. erscheint das silberfarbige Modell sogar durchgehend silbrig. Das Green Defender-Modell hingegen weist zwei Farbkombinationen auf, die Pistolenfarbe blau drei Kombinationen und die Pistolenfarbe blau-metallic sogar nur eine Kombination, was insofern verwundert, als dass die Pistolenfarbe blau eigentlich als älter angesehen werden könnte. Diese Einschätzung ergibt sich um einen daraus, als dass eine einfache Blaufärbung eventuell preiswerter ist und von dieser Farbe auch weniger Angebote gefunden werden konnten. Allerdings spiegelt das Vorhandensein von Kaufangeboten oder Beschreibungen auf Sammlerseiten im Internet sicherlich nur sehr bedingt die tatsächliche Verbreitung wider.
Die meisten Farbkombinationen liegen bei der Pistolenfarbe schwarz vor, was auf ein jüngeres Herstellungsdatum als die beiden blauen Versionen verweisen mag, da zum Zeitpunkt der Herstellung der schwarzen Modelle alle hier behandelten Griffschalenfarben und -oberflächenausführungen vorhanden waren bzw. vielleicht aus früheren Produktionsreihen übrig geblieben sind und hier zur Kosteneinsparung verbaut wurden; zudem tritt eine neue Farbe, nämlich Weiß, hinzu, auch wenn diese Farbgebung sehr selten zu sein scheint und sich nur in Verbindung mit der Pistolenfarbe schwarz finden lässt.
Auch wenn diese Ableitungen zunächst sinnvoll zu sein scheinen, so muss doch darauf hingewiesen werden, dass diese Schlussfolgerungen in gewissem Widerspruch zu Angaben auf der schon erwähnten Herstellerseite stehen, auf der es heißt, dass die .



Klone - Zebra und Cobra:
Bisweilen wird auch das Green Defender-Modell als Klon angeboten. Gleichfalls findet sich die SAP.50 oftmals auch als Zebra bezeichnet, also mit dem Namen des Hongkong-Klons - ob diese Anbieter die SAP.50 für einen Klon des Klons und diesen stattdessen für das Original halten oder einfach nur versuchen, dadurch mehr Treffer bzw. Aufrufe durch Suchvorgänge zu erhalten, kann fraglich sein.



Kommerzielle Internet-Angebote für Sammler bzw. Kauf-Interessierte:
Wer sich dazu entschließt, dieses Spielzeug als Sammlerstück und nicht nur als Nostalgiestück (bei dem das tatsächliche Alter gegenüber dem Aussehen und dem vermittelten 'Feeling' nachrangig ist) zu erwerben, sollte sehr vorsichtig dabei sein, denn ganz offensichtlich gibt es sehr viele kommerzielle Angebote, die falsche Daten insbesondere was das Alter betrifft enthalten. Ob dies aufgrund der Unkenntnis der Händler geschieht oder wissentlich, um aus dem angebotenen Spielzug ein originales 'Vintage-Teil' mit einem entsprechend hohen Preis zu machen, sei dahingestellt.
Die Baujahre (z.B. 1965 oder 1968), die bisweilen bei Online-Kaufangeboten angegeben werden können zum Teil nicht stimmen, was sich am abgebildeten Zubehör (Munition für moderne Softairwaffen, Munitionskartons, Laufeinsätze in rot oder orange), aber auch der Farbgebung des Spielzeugs festmachen lässt. Selbst die SAP.55-Modelle werden als aus den 1960er Jahren stammend für entsprechende Preise angeboten. Selbst die Neuauflage von XXXX wird als Sammlerstück angeboten, obwohl bereits die gesamte Aufmachung und der Zustand zeigt, dass es sich um Neuware handeln muss.
Wer auf Nummer sicher gehen will, wirklich ein aus den 1960er oder 1970er Jahren stammendes Exemplar zu erwerben, sollte am besten auf vier Merkmale achten:
1. Die Pistolenfarbe ist blau oder blau-metallic.

2. Die Griffschalen sind holzfarbig, keinesfalls weiß (dies würde auf den o.g. China-Klon hindeuten).
3. Auf dem Exemplar ist deutlich der Name "Sekiden" zu lesen.
4. Auf dem Exemplar befindet sich der Schriftzug "Made in Japan".



Ungefähre Altersbestimmung anhand der Farbgebung (gilt nur für Deutschland):
Erste Modelle: Pistolenfarbe blau mit verschiedenen holzfarbigen Griffstücken (bis ca. Ende der 1970er Jahre).
Darauf folgend bzw. zeitgleich: Pistolenfarbe blau-metallic mit verschiedenen holzfarbigen Griffstücken (ab ca. Mitte der 1970er Jahre bis Anfang 1980er Jahre).
Darauf folgend: Pistolenfarbe schwarz mit verschiedenen holzfarbigen Griffstücken (1980er Jahre).
Darauf folgend: Grün mit orangenen Griffstücken (Green Defender); Sondermodelle mit Pistolenfarbe gold und silber (Erscheinungsdatum 1980er Jahre oder später).



Weitere Altersbestimmungsmerkmale:
- Modelle, die einen rot-orange-farbigen Laufeinsatz aufweisen.
- Modelle, deren Verkaufspackung den Aufdruck SAP.55 aufweisen.
- Modelle, deren deutsche Verkaufspackungen auf eine Altersfreigabe ab 14 Jahren hinweisen.

Keines dieser Modelle stammt aus den 1960er oder 1970er Jahren.



Andere Sekiden-Modelle:
- Sekiden SP-80
- Magic Colt Automatic MCA300
- Super Sekiden
- Mk3 Super Sekiden
- UFC-500 (Gewehr in blau-metallic und schwarz, enthielt Trommelmagazin der UM 200 und den gleichen Laufeinsatz wie hier dargestellt)
- Master-Gun PIC BL-0 ( diese konnte Zündplättchen bzw. Amorces zeitlgich mit der Kugel abschießen ["Fires Caps & pellets together"] und wird in der beiliegenden Gebrauchsanleitung ausdrücklich als Starter-Pistole empfohlen)

Zudem war Sekiden auch Hersteller diverser Wasserpistolen (wovon zumindest die älteren Modelle ebenfalls mittlerweile Sammlerobjekte darstellen) und hat ab den 1960er Jahren auch die Jesko Gun V104 oder auch "Flying Saucer Shooter" hergestellt, eine Art Gummibandpistole, die mit verschiedenen Motiven gestaltete Diskusscheiben von 1 1/4 Zoll Durchmesser verschoss (und die zum Preis von 10 Yen erwerbbar waren), vorrangig aber (doch wohl nicht ausschließlich) in den USA vertrieben worden zu sein scheint - zumindest stammen die meisten Verkaufsangebote von dort. Allerdings handelt es sich dabei weniger um eine Spielzeugpistole als vielmehr um eine Art Schleuder, wobei in den pistolenartigen Griff das Ende eines Gummibands eingesetzt und das andere Ende um einen Zapfen an der Scheibe gelegt wurde - dann wurde das Gummiband gespannt und die Scheibe losgelassen.
Sekiden war also ein durchaus einfallsreicher Hersteller nicht nur einer Art von Spielzeugpistolen.



Dr. U. Janatzek, M.A. - 17.11.2021







Seite erstellt am: 17.11.2021
Zuletzt geändert am: 08.06.2022
URL: http://www.fledisoft.de/sys/system/index.php?verz=alter.kram._spielzeug_erbsenpistole.sekiden.sap.50

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