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Hauptseite - Alter Kram - Optische Geräte & Zubehör - Faltbares Opernglas Piratron 2.5 x 25mm -
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Faltbares Opernglas Piratron® 2.5 x 25mm, 70er Jahre
Abb. 1 - Faltbares Opernglas Piratron® 2.5 x 25mm, 70er Jahre (Für eine größere Ansicht auf das Bild klicken)
Das hier behandelte Objekt dürfte aus den 1970er Jahren stammen. Dabei handelt es sich um ein faltbares Opernglas, bisweilen auch als Reise-Fernglas oder Sportfernglas bezeichnet. Als Hersteller oder Marke wird "Piratron®" angegeben.
In eingeklapptem Zustand betragen die Maße des Fernglases XXXXXX. Geöffnet wird es mittels eines Druckknopfes (vgl. Abb. XXX). Nach dem Drücken des Knopfes entfaltet es sich von selbst, der Benutzer muss nichts weiter tun, da es sich um einen Springmechanismus handelt, ähnlich wie bei einigen alten Faltenbalgkameras. Die Maße in geöffnetem Zustand betragen XXXXX, das Gewicht beträgt XXXX g.
Als Material kamen Metall, schwarzer Kunststoff und auf Zellulosefasern basiertes Kunstleder (das sich bei vielen älteren Gegenständen, insbesondere Aufbewahrungsbehältnissen, findet) zum Einsatz.
Der Rahmen und die Mechanik bestehen aus Metall (wohl verchromter Stahl, da magnetisch), die Schriftplatte vorn zwischen den beiden Objektiven aus Plastik, ebenso die hinteren Okulareinfassungen, die mit einem Rändelrand versehen sind, jedoch nicht gedreht werden können. Ebenfalls aus schwarzem Plastik besteht das mittig angebrachte Fokussierrad. Die auf der Rückseite mittels zweier Schrauben (die offensichtlich auch die Mechanik im Inneren mit dem Gehäuse verbinden) fixierte Platte, welche den Schriftzug "Piratron" aufweist, besteht ebenfalls aus dünnem Metall.
In eingeklapptem Zustand erinnert das Opernglas sowohl von den Maßen wie auch der Gestaltung an ein Zigarettenetui, was wohl auch in der Absicht des Herstellers gelegen haben dürfte.
Technische Angaben:
2.5 X 2.5 M/M
Die Vergrößerung beträgt also das 2,5fache und der Durchmesser der Linsen 25 mm. Weitere technische Angaben finden sich auf diesem Modell nicht.
Zustand und Funktion:
Der Faltmechanismus des Opernglases funktioniert völlig einwandfrei und ist mit einer recht starken Feder ausgestattet, so dass die Schwungplatte, auf der die Linsen befestigt sind, hörbar und stabil (nach Betätigung des Öffnungsknopfes in geschlossenem Zustand) einrasten. Das Mitteltriebrad ist gängig, wenn auch nicht sehr leicht zu betätigen. Bei Betätigung desselben schieben sich die Linsen problemlos nach hinten heraus, was eine gewisse Korrektur der Abstandsschärfe erlaubt (vgl. Abb. XXX).
Die kleine Platte mit der Aufschrift 2.5 X 25, die sich zwischen den beiden Linsen befindet, scheint abnehmbar bzw. austauschbar zu sein, da sie einerseits bei einigen der online angebotenen Modelle dieses Fernglases fehlt und anderseits nicht immer die gleiche Aufschrift trägt, also durch die Vertreiber des Fernglases offenbar ausgetauscht wurde oder der Hersteller dies auf Bestellung tat. Ebenso variiert die Beschriftung auf der hinteren Seite, was weiter unten noch näher behandelt wird.
Der Metallrahmen sowie die Rückseite sind tatsächlich verchromt (und nicht etwa lackiert) und weisen nur recht wenige kleinere Kratzer und keine größeren Abplatzungen oder Mängel auf. Der Kunstlederbezug weist keine Abrisse oder Mängel auf. Insgesamt lässt sich der optische und technische Zustand als gut bis sehr gut bezeichnen.
Gleichwohl muss angemerkt werden, dass die gelieferte Bildqualität sich mit anderen Operngläsern (wie z.B. das ebenfalls auf dieser Seite besprochene Theaterglas von ROW) nicht messen kann. Dies ist schon allein deshalb nicht möglich, da der Strahlengang offen liegt und lediglich an der Seite durch zwei Plastikabdeckungen nur ungenügend gegen Lichteinfall geschützt wird (vgl. Abb. XXXX). Auch die Brechungsqualität der Linsen ist aufgrund des verwendeten Materials keineswegs als optimal zu bezeichnen. Dies liegt jedoch nicht am - wie angemerkt einwandfreien - technischen Zustand, sondern in Bauart und verwendetem Material begründet. Für Sammler von optischen Geräten mag dies weniger wichtig sein, so lange der Allgemeinzustand 'stimmt' - wer jedoch glaubt, mit diesem Gerät ein wirklich gut einsetzbares Fernglas zu erhalten, sollte von einem Erwerb Abstand nehmen, gleichwohl es sich selbstverständlich mit qualitativen Abstrichen einsetzen lässt.
Zur Bezeichnung "Piratron®":
Wie bereits deutlich geworden sein sollte, bezeichnet "Piratron" keineswegs den Hersteller des Fernglases. Vielmehr handelt es sich hier um einen Markennamen, unter dem verschiedene Produkte in Deutschland angeboten bzw. vertrieben wurden.
Die Datenbank des Deutschen Patent- und Markenamtes (DPMA) liefert zur Markenbezeichnung "Piratron" insgesamt vier Treffer, die allesamt auf die Piranha Marketing GmbH aus Langenselbold verweisen. Diese war bis 2009 Inhaber des Markennamens "Piratron", bis es schließlich im genannten Jahr zur Löschung der Wortmarke nach § 47 MarkenG kam, also die Verlängerungsgebühr nicht beglichen wurde, die weitere zehn Jahre Markenschutz begründet hätte. Dabei hatte die Piranha Marketing GmbH insgesamt drei Wortmarken und eine Wort-/Bildmarke eintragen lassen. Der erste Eintrag bzw. die erste Markenanmeldung stammt aus dem Jahr 1976 und bezog sich auf den Wortmarkenschutz von Produkten aus den Bereichen " Elektronische (auch druckende) Tisch- und Taschenrechner, elektronische Zeituhren, Quarzuhren, Kassettenrekorder, Radiogeräte, Diktiergeräte, elektronische Spielgeräte, Fernseher". Der Eintrag der Wort-/Bildmarke aus dem Jahr 1985 bezog sich auf alle möglichen Produkte, insbesondere aber auf Geräte aus dem Bereich Computer u.ä.; unter der der eingetragenen Wortbildmarke wurden in den 1980er Jahren insbesondere auch Quarzuhren vertrieben, die sich im unteren Preissektor angeblich einer gewissen Beliebtheit erfreuten. Interessant für das hier behandelte Thema ist jedoch der Eintrag aus dem Jahr 1978 (Anmeldetag). Dieser umfasste Produkte aus der Klasse 09, also "Fotoapparate und Filmkameras, Stative, Blitzgeräte, Objektive, Ferngläser, Projektoren, Fototaschen und -koffer (auch aus Aluminium)" und damit auch das hier mit "Piratron" bezeichnete Opernglas, das zweifellos unter den Begriff "Fernglas" subsumiert werden kann. Die Bekanntmachung der Eintragung erfolgte dann 1979. Spätestens seit dieser Zeit unterlag ein in Deutschland in den Vertrieb gebrachtes Fernglas (egal welcher Art), das mit der Wortmarke "Piratron" versehen war, dem gesetzlichen Schutz. Daraus ist selbstverständlich der Schluss zu ziehen, dass das hier behandelte Opernglas frühestens zu diesem Zeitpunkt verkauft (nicht hergestellt!) worden sein kann, wobei die Bezugsquelle offenbar der bisher unbekannte japanische Hersteller war und die rückseitige Platte mit der Bezeichnung "Piratron" offenbar nach Kundenwunsch angebracht wurde. Wie genau die Piranha Marketing GmbH das Gerät in Umlauf gebracht hat, also über welche Vertriebskanäle, lässt sich derzeit nicht näher eruieren.
Ein wenig verwirrend erscheint jedoch die Tatsache, dass das hier behandelte Opernglas nicht nur den 1978 eingetragenen Schriftzug aufweist, sondern die erst 1985 eingetragene Wort-/Bildmarke, die links neben dem Schriftzug "Piratron®" einen nach links schauenden, stilisierten Piranha zeigt. Dazu gibt es im Prinzip zwei Möglichkeiten: Entweder hat das Unternehmen diese Marke bereits früher verwendet, sie jedoch erst 1985 eintragen lassen oder es wurden ältere Restbestände des Herstellers, ausgestattet mit dem entsprechenden Logo, günstig erworben und dann auf den Markt gebracht. Das Herstellungsjahr des hier besprochenen Opernglases dürfte aber aufgrund der Gestaltung zweifellos in den 1970er Jahren liegen. Da das Unternehmen nicht mehr existiert, kann der Zeitpunkt der Inverkehrbringung des Gerätes in Deutschland sicherlich nicht mehr genau ermittelt werden.
Seltenheit und Verbreitung:
Das kleine faltbare Opernglas scheint unter diversen Bezeichnungen weltweit vertrieben worden zu sein - so lassen sich auf diversen Plattformen Angebote aus Australien und Japan, aus Deutschland, Großbritannien, Bulgarien, der Ukraine und recht häufig aus verschiedenen Staaten der USA finden.
Die Möglichkeit, durch die austauschbaren, die jeweilige Beschriftung bzw. Bezeichnung tragenden Platten auf der Vorder- und Rückseite schon im Herstellungsprozess verschiedenste Marken- oder Handelsbezeichnungen ja nach Kundenwunsch zu realisieren, wurden offenbar intensiv von Importeuren, Händlern bzw. Distributoren genutzt, so dass sich das gleiche Gerät unter vielfältigen Bezeichnungen und mit unterschiedlichsten Angaben weltweit finden lässt. Allein aus den USA lassen sich Verkaufsofferten unter folgenden Marken- oder Handelsnamen finden:
• Crystar
• HAPPY
• KRON
• LICHT
• LINTON
• Selsi®
• Sport Glass
• Stellar
• tasco
• TEKONI
• TRAVELLERS
Hinzu treten weitere Angebote aus Deutschland, einmal unter der Bezeichnung (wie hier) "Piratron" sowie unter "TOPIC" und "EMPIRE"; hinzu kommen Angebote aus Großbritannien unter der Bezeichnung "Eikow" und "BINAVIEW ". Es darf wohl berechtigt angenommen werden, dass diese Aufzählung keineswegs abgeschlossen ist und es noch eine Reihe weiterer Marken- oder Handelsbezeichnungen des Opernglases gibt, die sich eventuell aufgrund von Sprachbarrieren jedoch nicht ohne weiteres finden lassen (Hinweise dazu werden gerne entgegengenommen).
Anzumerken ist, dass sich diese Bezeichnungen nicht immer auf der Vorderseite befinden, sondern bisweilen auch auf der Schriftplatte der Rückseite, so wie bei dem hier behandelten Opernglas. Angaben zur Vergrößerung können auf beiden Seiten gefunden werden, in Verbindung mit oder ohne Markennamen. Dies scheint keiner zeitlichen Abfolge oder inneren Logik zu folgen, sondern lediglich auf Kundenwünschen zu basieren. Auf der Rückseite finden sich bei den verschiedenen angebotenen Operngläsern folgende Angaben:
- Coated Lens
- Coated Lens 2.5x Made in Japan
- Coated Lens 2.5X Made in Japan
- Coated Lens Made in Japan
- Crystar Lens 2.5X Made in Japan
- Sport Glass 2.5x
- Sport Glass 2.5 x Made in Japan
- Sport Glass 2.5x Made in Japan
- TEKONI-3.5 Made in Hong Kong
In Kombination mit der vorderen Schriftplatte (sofern die vordere Bildplatte, wie bei einigen gefundenen Modellen, nicht fehlt):
Vorn: 2.5 X 25 m/m
Hinten: Piratron® Made in Japan
Vorn: EIKOW
Hinten: Coated Lens 3.5x Made in Japan
Vorn: EMPIRE
Hinten: Sport Glass 2.5 x Made in Japan
Vorn: Crystar
Hinten: Crystar Lens 2.5X Made in Japan
Vorn: KRON
Hinten: Sport Glass 2.5x Made in Japan
Vorn: Selsi® 2½X
Hinten: Coated Lens 2.5x Made in Japan
Vorn: Stellar
Hinten: Coated Lens 2.5 x Made in Japan
Vorn: HAPPY
Hinten: Crystar Lens 2.5X Made in Japan
Vorn: МИНСК
Hinten: <<2,5 - 60>>
Vorn: BINAVIEW
Hinten: Sport Glass 2.5x Made in Japan
Vorn: LICHT
Hinten: Coated Lens
Vorn: tasco
Hinten: Crystar Lens 2.5X Made in Japan
Vorn: TOPIC
Hinten: Coated Lens 2.5x Made in Japan
Vorn: TRAVELLERS
Hinten: Coated Lens 2.5X Made in Japan
Vorn: 3.5X30M/M
Hinten: TEKONI-3.5 Made in Hong Kong
Interessant ist, dass das Fernglas zumindest zum scheinbaren Ende der Produktionszeit hin auch als Werbemittel und Touristika eingesetzt wurde. Bei einem Angebot aus der Ukraine z.B. merkt der Verkäufer an, es handele sich um ein Souvenir, das im Jahr 1981 erworben wurde. Tatsächlich trägt das Fernglas vorne auf der Schriftplatte in kyrillischer Schrift die Bezeichnung "МИНСК" (also "Minsk"). Auf dem oberen schwarzen Kunstlederbezug scheint eine stilisierte Stadtansicht von Minsk eingeprägt zu sein. Die Schriftplatte auf der Rückseite weist, anders als bei anderen derartigen Objekten, nur Zahlen auf, deren Bedeutung unklar bleibt, und zwar die schon genannte Zahlenfolge <<2,5 - 60>>. Ein Herkunftsnachweis findet sich nicht. Von daher wird diese Objekt als UdSSR-Produkt angeboten, was nicht ganz ausgeschlossen ist, da es sich - wenn auch sehr unwahrscheinlich - um einen russischen Nachbau handeln könnte. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass diese Variante speziell als Touristenware geordert wurde. Daneben ließ sich ein weiteres mit МИНСК gemarktes derartiges Opernglas finden, das jedoch nicht die Stadtansicht aufweist, sondern stattdessen mittig auf der Oberseite mit einer Folie in Holzoptik versehen ist; es mag sein, dass es sich hier nicht um den Originalzustand handelt. Die etwas verwirrende Angabe "2,5 - 60" lässt sich nicht auflösen, da die Objektive sicherlich keinen Durchmesser von 60mm aufweisen. Anzumerken bleibt, dass beide Gläser anstelle der verchromten Schwungplatte, auf der die Objektive sitzen, eine schwarz gefärbte Schwungplatte aufweisen.
Wie bereits erwähnt kam das faltbare Opernglas auch als Werbemittel zum Einsatz. So sponserte die amerikanische Zigaretten-Marke Winston neben anderen Firmen die FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 1982. Dazu erschien das hier besprochene Fernglas in der Variante 3 (vgl. weiter unten) im 'Winston-Look'. Anstelle des üblichen Kunstlederbezugs gab es hier einen glatten Bezug, der links und rechts jeweils das Winston-Logo in Form einer Krone aufwies sowie den Schriftzug " The Official Gigarette of the Football World Cup", eine aus heutiger Sicht schon zynische Marketing-Kampagne, damals jedoch durchaus üblich (so machte Winston z.B. auch Werbung für sein Produkt direkt nach der Ausstrahlung der Flintstones [Familie Feuerstein] im Fernsehen, wobei die Cartoon-Figuren Zigaretten konsumierten). Interessant ist, dass auch dieses Fernglas auf der vorderen Schriftplatte einen Markennamen aufwies, nämlich Crystar. Auf dem roten Karton hingegen, in dem das Opernglas offensichtlich vertrieben wurde, finden sich lediglich der bereits genannte Schriftzug bezüglich der Weltmeisterschaft sowie das Winston-Marken-Logo. Auch andere Operngläser werden mit Kartons unterschiedlichster Farbgebung angeboten, die die unterschiedlichsten Angaben oder Bezeichnungen (z.B. Sport-Glass, Opera Glass) des Geräts enthalten können, mit oder ohne Markennamen; lediglich auf einem Karton findet sich eine Modellangabe, nämlich bei dem unter dem Markennamen "Stellar®" angebotenen Objekt - dort lautet die Modellbezeichnung " NO. 2105T", wobei es sich aber wahrscheinlich eher um eine interne Bezeichnung des Distributors handeln könnte.
Das Fernglas muss, unter Berücksichtigung der Gestaltung und der nachgewiesenen Vorkommen, in den verschiedenen Varianten mindestens ca. 10 Jahre lang produziert worden sein, wahrscheinlich etwas, jedoch nicht viel länger. Über die hergestellte Stückzahl kann dabei zwar nur spekuliert werden , aufgrund der weltweiten Verbreitung und der Menge an Online-Verkaufsofferten kann das Fernglas jedoch nicht wirklich als absolute Rarität angesehen werden, dazu ist es zu häufig im Angebot.
Varianten, Modelle, Hersteller:
Das hier behandelte Opernglas trägt keinerlei Modellbezeichnung, ebenso wenig lässt sich eine solche (mit einer Ausnahme) bei den gefundenen Online-Angeboten feststellen. Wie bereits angemerkt, war das Opernglas / Theaterglas / Sportfernglas / Reisefernglas oder welche Bezeichnung auch immer treffender erscheint offenbar weltweit im Vertrieb. Die entsprechenden Distributoren (anscheinend insbesondere in den USA) haben das Fernglas dabei recht häufig mit eigenen Handels- oder Markennamen versehen, so dass sich das Fernglas unter verschiedenen Bezeichnungen auf diversen Verkaufsplattformen finden lässt, wie bereits ausgeführt wurde. Allerdings gab es offenbar im Laufe der Produktionsjahre auch Änderungen in Details des Fernglases sowie farbliche Varianten, die nachfolgend kurz dargestellt werden sollen.
Was den Hersteller des Fernglases betrifft, so lassen sich hierzu keinerlei Erkenntnisse gewinnen, da es absolut keine Hinweise auf diesen gibt, abgesehen von der Angabe "Made in Japan" und später "Made in Hong Kong". Als sicher kann jedoch gelten, dass keiner der genannten Markennamen oder Handelsnamen tatsächlich einen Produzenten bezeichnet.
Variante 1:
Die äußere Form weist abgekantete Ecken vorn auf. Die Rückseite, insbesondere die Außenbereiche sind glatt ohne waagerechte Ausprägungen. Die rückseitige Schriftplatte ist mit Schlitzschrauben befestigt. Das Fokussierrad kann schwarz oder silberfarben sein - diese Farbauswahl scheint in keinem zeitlichen Zusammenhang zu stehen und kann sich auch bei anderen Varianten finden.
Diese Variante gibt es auch unter dem Label EIKOW mit dem Vergrößerungsfaktor 3,5fach und scheint dann etwas seltener zu sein als mit 2,5facher Vergrößerung.
Zudem ließ sich noch eine weitere Subvariante (gemarkt mit "KRON") finden, bei dem das Fokussierrad fehlt. Stattdessen findet sich an dieser Stelle eine eingelassene Metallplatte mit der Aufschrift "Pup Fixed Focus". Auch diese Subvariante wird seltener angeboten.
Die Okulareinfassungen scheinen - soweit sich dies anhand von Fotos bestimmen lässt - aus Metall zu bestehen und weisen keinen Rändelrand auf.
Sofern sich ein Herkunftsnachweis findet, lautet dieser "Made in Japan".
Variante 2:
Die äußere Form weist abgekantete Ecken vorn auf. Die Rückseite, insbesondere die Außenbereiche sind glatt ohne waagerechte Ausprägungen. Die rückseitige Schriftplatte ist mit Kreuzschlitzschrauben befestigt.
Die Okulareinfassungen bestehen aus schwarzem Kunststoff und weisen einen gerändelten (also gekerbten) Rand auf. Da sich die Okulare nicht drehen lassen, hat dieser Rand lediglich eine optische Funktion.
Sofern sich ein Herkunftsnachweis findet, lautet dieser "Made in Japan".
Variante 3:
Die äußere Form weist abgerundete Ecken vorn auf. Die Außenbereiche der Rückseite weisen waagerechte Ausprägungen auf. Die rückseitige Schriftplatte ist mit Kreuzschlitzschrauben befestigt.
Die Okulareinfassungen bestehen aus schwarzem Kunststoff und weisen einen gerändelten (also gekerbten) Rand auf. Da sich die Okulare nicht drehen lassen, hat dieser Rand lediglich eine optische Funktion. Bei einigen Modellen dieser Variante kann die Okulareinfassung auch aus chromfarbigem Kunststoff bestehen.
Sofern sich ein Herkunftsnachweis findet, lautet dieser "Made in Japan".
Die oben angesprochenen Operngläser, die angeblich oder nachweislich aus den Jahren 1981 (Touristika) bzw. 1982 (Werbemittel) stammen, entsprechen dieser Variante.
Variante 4:
Die äußere Form weist abgerundete Ecken vorn auf. Die Außenbereiche der Rückseite weisen waagerechte Ausprägungen auf. Die rückseitige Schriftplatte ist mit Kreuzschlitzschrauben befestigt.
Die Okulareinfassungen bestehen aus schwarzem Kunststoff und weisen einen gerändelten (also gekerbten) Rand auf. Da sich die Okulare nicht drehen lassen, hat dieser Rand lediglich eine optische Funktion.
Laut Beschriftung ist der Vergrößerungsfaktor bei dieser Variante nicht wie bei den vorhergehenden 2,5-, sondern 3fach.
Sofern sich ein Herkunftsnachweis findet, lautet dieser "Made in Hong Kong". Als 'Markenname' wird bei dem gefundenen Objekt "Tekoni" angegeben.
Die Varianten spiegeln dabei nach Auffassung des Autors auch den zeitlichen Ablauf wider. Zuerst scheint Variante 1 produziert worden sein, was an den verwendeten Schrauben (Schlitzschrauben) und den glatten Außenbereichen der Rückseite festgemacht wird, insbesondere aber den Okulareinfassungen aus Metall und den abgekanteten Ecken. Danach scheint Variante2 hergestellt worden zu sein, dabei bereits mit Kreuzschlitzschrauben und einer Okulareinfassung aus Kunststoff, der sicherlich preiswerter war als ein solcher aus Metall und zudem 'moderner' wirkte; die äußere Form wies jedoch noch immer das typische 70er Jahre-Design auf. Folgend scheint Variante 3 mit den abgerundeten Ecken und den horizontalen Ausprägungen auf den Außenbereichen der Rückseite aufgekommen zu sein, was eher der aufkommenden Formensprache der frühen 80er Jahre entsprach. Dann folgte wohl Variante 4, äußerlich Variante 3 entsprechend, jedoch mit einer höheren Vergrößerung und offensichtlich mit entweder ausgelagerter Produktion nach Hong Kong oder in Lizenz gefertigt.
Das hier besprochene Opernglas besitzt einen schwarzen Kunstlederbezug sowie verchromte Rahmenteile und eine chromfarbige Rückseite aus Kunststoff. Letzter ist allen gefundenen Angeboten gemein. Die Farbgebung hingegen kann variieren. So finden sich auch blaue, grüne oder rote Bezüge mit 'Kroko-Optik'; bei einigen angebotenen Gläsern können auch glatte, ockerfarbige oder braune Bezüge vorhanden sein oder solche, die auch den verchromten Rand bedecken. Ein zeitlicher Zusammenhang mit den einzelnen Modellvarianten scheint dabei allerdings nicht zu bestehen, so dass dieser Punkt nicht zur zeitlichen Zuordnung verwendet werden kann.
Die zeitliche Abfolge der Varianten könnte sich also wie folgt darstellen, gleichwohl dies recht spekulativ ist:
Variante 1: Ca. Anfang 70er Jahre bis ca. 1977/78.
Variante 2: Ca. 1977/78 bis 1980/81.
Variante 3: Ca. 1981/82.
Variante 4: Ab oder nach 1982.
Dementsprechend handelt es sich bei keinem dieser Geräte entgegen den Angaben mancher Anbieter um ein "antikes" Objekt oder ein solches aus den 1960er oder gar 1950er Jahren. Die Bezeichnung 'Vintage' hingegen scheint gerechtfertigt zu sein.
Selbstverständlich lässt sich nicht ausschließen, dass es während der Übergangsphasen der Produktion oder durch Verwendung von Restbeständen Kombinationen aus den Gehäusen der ersten Varianten mit Einzelteilen der späteren Varianten geben kann. Zur ungefähren Altersbestimmung scheint deshalb die Formgebung der vorderen Ecken (abgekantet oder abgerundet) relevanter als die anderen technischen bzw. gestalterischen Details zu sein.
In den frühen oder mittleren 1980er Jahren scheint die Produktion dann eingestellt worden zu sein, jedenfalls lassen sich keine jüngeren, zeitlich relativ genau zuordbaren Operngläser dieser Art mehr finden.
Sammlerinteressen:
Ob es sich bei dem hier besprochenen faltbaren Opernglas um ein begehrteres Sammlerstück handelt, lässt sich nicht sagen. Jedenfalls wurde dieses Opernglas auf keiner Seite, die von Sammlern durchaus betrieben werden, finden, was jedoch sicherlich nicht an der Seltenheit des Objektes liegt, bedenkt man seine der weltweite Verbreitung. Das Opernglas, das hier der Gegenstand ist, wurde als kleines Kuriosum auf dem Flohmarkt für zwei Euro erworben, was hinsichtlich seines Zustandes und seiner gegebenen Funktionsfähigkeit sicherlich recht angemessen ist. Die auf diversen Verkaufsplattformen geforderten Preise sind deutlich höher; ermittelte Verkaufspreise weisen jedoch eine weite Spanne auf und spannen sich von drei Euro und einigen Cent über 14,99 EUR (mit Karton) bis hin zu 87,30 EUR. Die meisten Angebote liegen jedoch weit darunter, ein guter Mittelwert scheinen 16,- bis 20,- EUR für ein Gerät (mit oder ohne Karton) in funktionsfähigem Zustand mit geringeren altersbedingten Abnutzungsspuren zu sein (was bei Operngläsern, die als Touristika oder Werbemittel gedient haben selbstverständlich anders sein kann, da hierdurch der mögliche Sammlerkreis erweitert wird).
Seite erstellt am: 11.04.2023
Zuletzt geändert am: 11.04.2023
URL: http://www.fledisoft.de/sys/system/index.php?verz=alter.kram._optische.geraete_faltbares.opernglas.piratron.2.5.x.25mm.70er.jahre
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